In den letzten Jahren hat Kollagen enorme Popularität als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung von Haut, Gelenken und Haaren gewonnen. Doch um den Körper tatsächlich zu unterstützen, sind nicht nur die Baustoffe selbst erforderlich, sondern auch die richtigen Voraussetzungen für ihre Verwertung. Genau hier kommt Vitamin C ins Spiel – ein entscheidender Kofaktor, ohne den die Kollagensynthese nicht richtig ablaufen kann. Erfahre, wie dieser Prozess funktioniert und warum die Kombination von Kollagen und Vitamin C in der Nahrungsergänzung die physiologischen Funktionen des Körpers unterstützen kann.

Kollagensynthese – Was ist das?

Die Kollagensynthese ist ein biologischer Prozess, durch den der Körper Kollagen produziert – ein Protein, das einen Hauptbestandteil von Haut, Sehnen, Knochen und Blutgefäßen bildet. Kollagen ist maßgeblich für die Elastizität der Haut und die strukturelle Integrität des Gewebes verantwortlich.

Obwohl der menschliche Körper in der Lage ist, Kollagen selbst herzustellen, verlangsamt sich dieser Prozess mit zunehmendem Alter. Besonders während der Menopause wird die Biosynthese von Kollagen gestört. Darüber hinaus können Faktoren wie Stress, Umweltverschmutzung, UV-Strahlung, Tabakkonsum oder eine unausgewogene Ernährung die Kollagenbildung beeinträchtigen. Aus diesem Grund wächst das Interesse an der Unterstützung der natürlichen Mechanismen des Körpers durch Kollagen-Supplementierung.

Phasen der Kollagensynthese

Die Kollagensynthese ist ein komplexer, mehrstufiger Prozess, der hauptsächlich in den Zellen des Bindegewebes – den Fibroblasten – abläuft. Er erfordert nicht nur die Bereitstellung geeigneter Aminosäuren, sondern auch die Beteiligung von Enzymen und Kofaktoren wie Vitamin C, das eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des entstehenden Proteins spielt. Der Prozess verläuft in folgenden Schritten:

  1. Transkription der Kollagengene
    Im Zellkern werden die Gene aktiviert, die für die Kodierung der α-Ketten des Kollagens verantwortlich sind, vor allem COL1A1 und COL1A2 (für Typ-I-Kollagen). Dabei entsteht mRNA, die anschließend in das Zytoplasma transportiert wird.
  2. Translation und Bildung von Präprokollagen
    An den Ribosomen erfolgt die Translation der mRNA zu einem Vorläufermolekül – dem Präprokollagen –, das eine Signalsequenz sowie die charakteristische Struktur von Kollagen enthält.
  3. Posttranslationale Modifikationen im endoplasmatischen Retikulum
    In diesem Stadium finden entscheidende Prozesse statt:
    • Hydroxylierung von Prolin- und Lysinresten, die für stabile Bindungen in der Helixstruktur notwendig sind. Dieser Schritt erfordert Vitamin C – ohne dessen Anwesenheit sind die Hydroxylierungsenzyme inaktiv.
    • Glykosylierung bestimmter Hydroxylysinreste – das Anfügen von Zuckerresten.
    • Faltung zur Tripelhelix – drei Peptidketten lagern sich zu einem stabilen Prokollagenmolekül zusammen.
  4. Transport und Sekretion von Prokollagen
    Das Prokollagen wird über den Golgi-Apparat transportiert und in den extrazellulären Raum ausgeschleust.
  5. Reifung des Kollagens und Bildung von Fasern
    Nach der Sekretion schneiden Enzyme (z. B. Prokollagenpeptidasen) die terminalen Enden des Moleküls ab und wandeln es in Tropokollagen um. Anschließend erfolgt die Vernetzung der Tropokollagenmoleküle durch das Enzym Lysyloxidase, wodurch stabile Kollagenfasern entstehen.

Dieser gesamte Prozess kann gestört werden, wenn essenzielle Komponenten – vor allem Vitamin C – fehlen. Dessen Anwesenheit ist eine Grundvoraussetzung für die Stabilität und Qualität des gebildeten Kollagens. Daher wird Kollagen in Nahrungsergänzungsmitteln häufig in Kombination mit Vitamin C angeboten, um dessen Aufnahme und Verwertung im Körper zu optimieren.

Die Schlüsselrolle von Vitamin C bei der Kollagensynthese

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Kollagensyntheseprozesses – sie wirkt als Kofaktor für die Enzyme, die Prolin und Lysin hydroxy­lieren. Ohne Vitamin C ist der Körper nicht in der Lage, stabiles und funktionelles Kollagen zu produzieren.

Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig, dass ein Mangel an Vitamin C die Kollagenproduktion schwächt, was sich negativ auf den Zustand von Haut, Zahnfleisch, Knochen und Blutgefäßen auswirken kann. Darüber hinaus wirkt Vitamin C als starkes Antioxidans, das die Fibroblasten – also die Zellen, die für die Kollagenproduktion verantwortlich sind – vor oxidativem Stress schützt.

Deshalb ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C eine grundlegende Voraussetzung für die Unterstützung der natürlichen Kollagensynthese – insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung von Gesundheit und einem jugendlichen Erscheinungsbild.

Kollagen mit Vitamin C – warum wählen Sie es?

Präparate, die Kollagen mit Vitamin C kombinieren, erfreuen sich großer Beliebtheit – und das zurecht. Aus physiologischer Sicht bietet diese Kombination eine umfassende Unterstützung für den Kollagensyntheseprozess.

Kollagen, das in Form von Hydrolysaten oder Peptiden zugeführt wird, dient als struktureller Baustoff. Vitamin C hingegen schafft die nötigen Bedingungen für dessen effektive Verwertung im Körper. Studien zeigen, dass eine solche synergistische Supplementierung die physiologischen Eigenschaften der Haut unterstützen kann – sie fördert die Elastizität, verbessert die Feuchtigkeitsversorgung und trägt zu einem gesunden Hautbild bei.

Wer sich für eine Kollagen-Supplementierung entscheidet, sollte daher gezielt zu Produkten greifen, die auch Vitamin C in sinnvoll abgestimmter Dosierung enthalten.

Ist eine Kollagen-Supplementierung ohne Vitamin C wirksam?

Das kommt darauf an. Zwar liefert eine Kollagen-Supplementierung ohne zusätzliches Vitamin C dem Körper wertvolle Aminosäuren, doch bei einem Mangel an Vitamin C kann die Wirksamkeit des gesamten Syntheseprozesses deutlich eingeschränkt sein.

Ohne Vitamin C ist der Körper nicht in der Lage, den entscheidenden Schritt der Hydroxylierung durchzuführen – ein Prozess, der für die Stabilität und biologische Funktionalität von Kollagen unerlässlich ist. Aus diesem Grund betonen viele Fachleute, dass Vitamin C nicht nur ein Zusatzstoff, sondern eine zentrale Voraussetzung für eine effektive Kollagenbildung darstellt.

Es ist daher ratsam, Kollagen stets gemeinsam mit Vitamin C aufzunehmen – unabhängig davon, ob dies über die Ernährung oder im Rahmen einer gezielten Supplementierung geschieht, um die natürlichen physiologischen Prozesse des Körpers bestmöglich zu unterstützen.

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